Drei Probeschwünge, am Polo zupfen und dann schlagen…?
Es gibt zwar viele allgemeine Annahmen zur Routine, die meisten davon erscheinen jedoch nur sinnvoll,
wenn man sie oberflächlich betrachtet. Oft schaden sie mehr als sie helfen. Die am weitesten verbreitete
Meinung über eine Pre-Shot-Routine: Sie läuft immer gleich ab. Grundsätzlich stimmt das.
Die besten Spieler der Welt verfügen über eine sehr konstante Routine, die auch als solche vom außen
wahrgenommen werden kann.
Die äußeren, sichtbaren Bewegungsabläufe sind aber eine Konsequenz von gut funktionierenden
innerlichen Konzentrations- und Wahrnehmungsprozessen. Wenn man nun einfach nur den äußeren
Schein guter Spieler imitiert (bestimmte Schrittfolgen, zupfen am Polo und was man sonst so
beobachtet…) wird man nicht die wirklich wichtigen inneren Effekte erzielen. Dies ist in etwa zu
vergleichen mit einem Tänzer, der zwar die Schrittfolge eines Tanzes fehlerfrei durchführen kann, jedoch
weder seinen Tanzpartner noch den Rhythmus der Musik spürt. Die Schrittfolge/Abfolge in der Routine
soll im Idealfall die Folge eines inneren Zustandes, einer intensiven Verbundenheit mit der Musik bzw.
mit dem Ziel sein. Die Durchführung von mechanischen Bewegungsschritte alleine hilft uns eher nicht.
Was sind also die wichtigen inneren Abläufe während einer Routine? Worauf solltest Du die
Aufmerksamkeit lenken um Dir Schlag für Schlag die beste Chance auf Erfolg zu geben?
Die Antwort klingt einfach - aber sie macht den entscheidenden Unterschied. Allein drei Dinge
entscheiden darüber, ob wir ständig hinter unseren Erwartungen zurück bleiben oder unser Potenzial
ausschöpfen.
Und diese sind: Aufgabe, Zielen und Zulassen.
1. Aufgabe sich selbst möglichst genau beschreiben, folgende Punkte dienen als Richtlinie
• Balllage kann ich mit dem Ball machen was ich will oder liegt er z.B. tief im Rough, Bunker, Ball auf
Tee…
• Schlaglänge will ich vorlegen? Wind bei Rückenwind brauche ich vielleicht einen Schläger weniger?
Wo soll der Ball landen?
• Fahnenposition greife ich eine Fahne an, wenn sie so dicht am Bunker steht?
• Hindernisse komme ich über das Wasser/Bunker? will ich auf´s Grün?
• Schlagart will ich chippen oder pitchen? einen hohen oder flachen Ballflug spielen?
Am Ende der Fragestellung steht eine klare Aufgabe:
80m mit Schläger X oder Driver Landezone linke Seite Fairway oder so ähnlich…
2. Zielen hier vollzieht sich der Übergang von der Ratio zur Intuition, jetzt kommen wir ins Gefühl
• Orientierung möglichst an markanten Zielen, Baumstämme, Strommasten etc.
• Ausrichten des Körpers zum Ziel
• Ziel visualisieren möglichst mit allen Sinnen, regelrecht mit dem Ziel verbinden
3. Zulassen unserem Körper vertrauen und ihn machen lassen
• Spüren wann der Körper bereit ist
• Signal zum Start der Bewegung geben mit „Go“ oder nochmal „Aufgabe“…
• Loslassen den Schlag geschehen lassen